Sicherheitsfragen im ESTA-Antrag

Die elektronische Reisegenehmigung ESTA unterstützt die innere Sicherheit der USA und erleichtert das Reisen für internationale Besucher. Die im Antrag gestellten Fragen sind jedoch für manchen Reisenden alles andere als einfach. Wir erklären die ESTA-Sicherheitsfragen und wie Sie sie beantworten sollten.

ESTA (kurz für Electronic System for Travel Authorization) ist ein automatisiertes System, das bestimmt, ob Reisende im Rahmen des Visa Waiver Programms (VWP) ohne Visum in die Vereinigten Staaten reisen dürfen. Es dient dazu, Personen zu identifizieren, die eine potenzielle Sicherheits- oder Strafverfolgungsbedrohung darstellen könnten.

ESTA spielt somit eine entscheidende Rolle für die Sicherheit der USA. ESTA-Antragsteller müssen neben der Vorlage ihres biometrischen Reisepasses auch eine Reihe von Sicherheitsfragen beantworten, die Informationen über:

• körperliche und mentale Gesundheitszustände
• vorherige Verhaftungen oder Verurteilungen
• die Beteiligung an oder Bestrebungen in Bezug auf kriminelle Aktivitäten
• frühere Verstöße gegen das US-Einwanderungsrecht
• frühere Visa-Ablehnungen oder Einreiseverweigerungen

beinhalten.

Nachdem Sie im ESTA-Formular Ihre persönlichen Daten eingetragen und Fragen zu Ihrer Familie, Ihrem Arbeitgeber und Ihrer Reisehistorie beantwortet haben, gelangen Sie in die Sektion der ESTA-Sicherheitsfragen.

Die folgenden Fragen müssen Sie wahrheitsgemäß und vollständig beantworten, um mit ESTA in die USA reisen zu dürfen:

Leiden Sie an körperlichen oder mentalen Gebrechen; missbrauchen Sie Drogen oder sind Sie drogensüchtig, oder leiden Sie gegenwärtig an einer der folgenden Krankheiten: Gonorrhö, Leistengranulom, infektiöse Lepra, venöses Lymphgranulom, infektiöse Syphilis, aktive Tuberkulose?

Diese Frage zielt darauf ab, die öffentliche Gesundheit und Sicherheit zu gewährleisten, indem Personen identifiziert werden, die potenziell gefährliche Krankheiten tragen oder Drogenprobleme haben. Grippe und Erkältungen zählen nicht zu den spezifischen Krankheiten. Es geht um ernsthafte, ansteckende Krankheiten.

Wurden Sie jemals verhaftet oder eines Verbrechens überführt, das zu ernsthaften Sachschäden oder gravierenden Schäden für andere Personen oder Regierungsbehörden geführt hat?

Hierbei geht es um Verbrechen, die typischerweise mit einer Gerichtsverhandlung und möglicherweise einer Haftstrafe verbunden sind. Verkehrsdelikte wie das Überschreiten der Geschwindigkeitsbegrenzung oder Parkverstöße fallen normalerweise nicht unter diese Kategorie. Wenn Sie jedoch wegen eines schwereren Verkehrsdelikts verhaftet oder verurteilt wurden (zum Beispiel Trunkenheit am Steuer, die zu einem Unfall mit schweren Verletzungen oder erheblichen Sachschäden geführt hat), dann wäre dies relevant.

Haben Sie jemals Gesetzesübertretungen im Zusammenhang mit dem Besitz oder Gebrauch bzw. der Verteilung von illegalen Drogen begangen?

Diese Frage im ESTA-Formular bezieht sich auf das physische Innehaben jeglicher Substanzen, die nach US-Gesetzen als illegal eingestuft sind. Dies kann von Cannabis über Kokain bis hin zu Heroin und anderen kontrollierten Substanzen reichen, unabhängig von der Menge oder dem Zweck des Besitzes.

Trachten Sie danach, sich an terroristischen Aktivitäten, Spionage, Sabotage oder Genozid zu beteiligen, oder haben Sie sich jemals an derartigen Aktivitäten beteiligt?

Terroristische Aktivitäten sind Handlungen, die darauf abzielen, politische, ideologische oder religiöse Ziele durch Gewalt oder Einschüchterung gegen Zivilpersonen oder Regierungseinrichtungen zu erreichen und umfassen Bombenanschläge, Entführungen, Geiselnahmen, Cyberterrorismus und andere Gewaltakte.

Spionage umfasst z. B. das Sammeln, Übertragen oder Veröffentlichen von vertraulichen oder geheimen Informationen, typischerweise im Zusammenhang mit der nationalen Sicherheit, ohne die Genehmigung der betroffenen Regierung.

Bei Sabotage handelt es sich um vorsätzliche Handlungen, die darauf abzielen, Einrichtungen, Ausrüstungen oder Systeme, insbesondere solche, die für die nationale Sicherheit, die öffentliche Sicherheit oder die Wirtschaft von Bedeutung sind, zu beschädigen, zu stören oder zu zerstören. Dies kann sowohl physische Zerstörungshandlungen als auch digitale Angriffe auf Computersysteme umfassen.

Der Begriff Völkermord bezieht sich auf Handlungen, die mit der Absicht begangen werden, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe ganz oder teilweise zu zerstören. Dazu gehören Tötungen, schwere physische oder psychische Schäden, das vorsätzliche Auferlegen von Lebensbedingungen, die auf die physische Zerstörung abzielen, sowie Maßnahmen zur Geburtenverhinderung innerhalb der Gruppe.

Haben Sie jemals betrügerische Handlungen begangen oder sich anderen gegenüber fälschlich dargestellt, um ein Visum bzw. den Zutritt zu den Vereinigten Staaten zu erlangen, oder haben Sie anderen Personen dazu verholfen?

Im Kontext der ESTA-Regeln beinhaltet diese Frage jegliche Täuschungen oder unehrliche Handlungen, die in der Absicht begangen wurden, ein Visum oder die Einreisegenehmigung in die USA unrechtmäßig zu erlangen. Dazu gehören Handlungen wie das Fälschen von Dokumenten, das Vortäuschen falscher Tatsachen oder das Verheimlichen relevanter Informationen, um die Genehmigung zu erhalten.

Hierunter fällt auch die Anstiftung oder Beihilfe für andere Personen bei der Durchführung betrügerischer Handlungen oder Falschdarstellungen, um ein US-Visum oder die Einreiseerlaubnis zu erhalten.

Versuchen Sie gegenwärtig, Arbeit in den Vereinigten Staaten zu bekommen, oder waren Sie je zuvor ohne vorherige Erlaubnis der US-Regierung in den Vereinigten Staaten angestellt?

Diese Frage soll sicherstellen, dass ESTA-Reisende nicht beabsichtigen, illegal zu arbeiten.

Hier sind einige der Hauptaktivitäten, die mit ESTA erlaubt sind:

• Tourismus: Besichtigungen, Urlaub, Familien- und Freundschaftsbesuche
• Geschäftliche Zwecke: Teilnahme an Geschäftstreffen, Konferenzen, Seminaren oder Verhandlungen
• Durchreise/Transit: ESTA wird auch für Reisende benötigt, die lediglich durch die USA durchreisen, um ein anderes Land zu erreichen.
• Kurzzeitige Bildungsprogramme: Teilnahme an Kursen (z. B. Sprachkurse)
• Medizinische Behandlungen in den USA

Verbotene Aktivitäten mit ESTA:

• Jede Form der Anstellung oder Arbeitsaufnahme (dazu gehört sowohl bezahlte als auch unbezahlte Arbeit)
• Langfristige Studienprogramme, die zu einem Abschluss oder akademischen Krediten führen
• Dauerhafter Aufenthalt in den USA (ESTA gilt nur für 90 Tage Aufenthalt am Stück)

Hat man Ihnen jemals ein US-Visum verweigert, das Sie mit Ihrem gegenwärtigen oder ehemaligen Pass beantragt haben, oder hat man Ihnen jemals den Zutritt zu den Vereinigten Staaten verweigert oder wurde Ihr Antrag auf Zutritt an einem US-Ankunftsort zurückgezogen?

Dies bezieht sich auf Situationen, in denen ein Antragsteller ein Visum für die Vereinigten Staaten beantragt hat, dieses jedoch von einem US-Konsulat oder einer Botschaft abgelehnt wurde.

Auch Fälle, in denen einem Reisenden die Einreise in die Vereinigten Staaten an der Grenze oder einem Einreisepunkt (wie einem Flughafen) verweigert wurde, sind hier gemeint.

Eine Einreiseverweigerung kann aus verschiedenen Gründen erfolgen, wie etwa wegen Sicherheitsbedenken, unzureichender Reisedokumente oder Verstößen gegen die Einreisebestimmungen.

Sind Sie jemals länger als die Ihnen von der US-Regierung gewährte Aufenthaltsdauer in den Vereinigten Staaten geblieben?

Diese Frage im ESTA-Formular bezieht sich auf das Einhalten der genehmigten Aufenthaltszeit gemäß den Bestimmungen. Unter dem Visa Waiver Program (VWP), zu dem ESTA gehört, dürfen Reisende für bis zu 90 Tage ohne Visum in den USA bleiben.

Das Überschreiten der genehmigten Aufenthaltsdauer kann Probleme bei zukünftigen Visa- oder ESTA-Anträgen nach sich ziehen und sogar zu einem Einreiseverbot führen.

Wir raten ausdrücklich davon ab, bei den Sicherheitsfragen im ESTA-Antrag zu lügen oder Dinge zu verschweigen. Falschangaben können zu einer strafrechtlichen Verfolgung und dauerhaften Einreisesperren führen.

Wenn Sie für das ESTA-Verfahren nicht geeignet sind, weil Sie eine der Sicherheitsfragen mit „Ja” beantworten müssten, dann beantragen Sie lieber ein US-Visum, als die harten Konsequenzen von Falschangaben im ESTA-Antrag zu riskieren.

Beim Ausfüllen des ESTA-Antrags kommt es jedoch nicht nur auf die Wahrheit, sondern auch auf Genauigkeit an. Halten Sie sich an die folgenden Regeln:

• Lesen Sie jede Frage sorgfältig durch und stellen Sie sicher, dass Sie sie vollständig verstehen, bevor Sie antworten.
• Stellen Sie sicher, dass Ihre Antworten genau und konsistent mit den Informationen in Ihrem Reisepass sind.
• Lassen Sie keine erforderlichen Informationen aus. Unvollständige Antworten können zu Verzögerungen oder Ablehnungen führen.
• Überprüfen Sie Ihre Antworten, bevor Sie den Antrag abschicken, um sicherzustellen, dass keine Fehler gemacht wurden.

Wenn Sie beim Ausfüllen Ihres ESTA-Antrags Fragen haben oder es zu Unsicherheiten kommen sollte, dann bekommen Sie bei den USA-Experten von ESTA-Online Hilfe. Nutzen Sie z. B. die ESTA-Ausfüllhilfe oder verlassen Sie sich einfach auf den Service des erfahrenen Beraterteams, das Sie sicher zum fehlerfreien ESTA-Antrag führen wird.