Das Visa Waiver Program, kurz VWP, ist ein Programm für visumfreies Reisen in die USA, welches 1986 vom US-Kongress ins Leben gerufen wurde. ESTA ist ein Teil dieses Programms. Im Folgenden erfahren Sie alles Wichtige über dieses Abkommen.
Das Visa Waiver Program ist eine Partnerschaft, welche Staatsbürgern teilnehmender Länder ein visumfreies Reisen in alle 50 US-Staaten sowie Guam, Puerto Rico und die amerikanischen Jungferninseln erlaubt.
Ziel ist es, amerikanische Außenbeziehungen zu verbessern sowie einer größeren Anzahl von Kurzzeittouristen und Geschäftsreisenden die visumfreie Einreise für bis zu 90 Tage in die USA zu erleichtern. Als Gegenleistung sollen teilnehmende VWP Partnerländer auch US-Bürgern das visumfreie Einreisen unter vergleichbaren Bedingungen ermöglichen.
Das VWP wurde im Rahmen des Immigration Reform and Control Act of 1986 ins Leben gerufen und wird durch das amerikanische Heimatschutzministerium in Zusammenarbeit mit dem US-Außenministerium betreut. Ursprünglich sollte die Regelung für lediglich drei Jahre gelten. Mittlerweile besteht sie jedoch bereits seit über 30 Jahren. Der Visa Waiver Permanent Programm Act verankerte das VWP im Oktober 2000 schließlich als permanentes gesetzliches Abkommen.
Folglich hat sich das Visa Waiver Program seit seiner Einführung zu einer umfassenden Sicherheitspartnerschaft entwickelt, welche an strikte und recht ausführliche Sicherheitsstandards gebunden ist. Damit soll der Schutz des amerikanischen Volkes gewährleistet werden. Kein anderes Programm ermöglicht es der US-Regierung somit, so umfassende und konsequente Bewertungen ausländischer Sicherheitsstandards durchzuführen.
Seit 2009 benötigt man eine gültige ESTA-Genehmigung, um im Rahmen des Visa Waiver Program visumfrei in die USA reisen zu dürfen.
Das Visa Waiver Program ist eine wirtschaftliche Bereicherung für die USA und alle teilnehmenden Partnerländer, da damit Urlaubs- und Geschäftsreisen vereinfacht und gefördert werden.
Der ESTA-Antrag ermöglicht es dem US-Heimatschutzministerium, jeden Antragsteller vorab online auf potenzielle terroristische Gefahren zu überprüfen und sicherzustellen, dass dieser beispielsweise auf keiner „No-Fly“ Liste geführt wird. Es wird kontrolliert, dass der ESTA-Antragsteller weder eine Gefahr für das Wohlbefinden, die Sicherheit noch für den Fortbestand der USA ist.
Um für das Visa Waiver Program zugelassen zu werden, muss ein Land verschiedene Kriterien erfüllen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass es kein oder nur ein verschwindend geringes Sicherheitsrisiko für die nationalen Interessen der USA birgt.
Folgende Voraussetzungen müssen unter anderem erfüllt werden:
Eine Garantie für die Teilnahme am Programm zum visumfreien Reisen gibt es nicht. Die USA behalten sich vor, auch Länder vom VWP auszuschließen, obwohl diese die Voraussetzungen erfüllen.
Das amerikanische Heimatschutzministerium in Verbindung mit dem US-Außenministerium überprüft mindestens alle zwei Jahre die politische und wirtschaftliche Stabilität sowie Sicherheit aller am VWP teilnehmenden Länder.
Sollte festgestellt werden, dass ein Land nicht mehr den geforderten Sicherheitsstandards entspricht, so kann es nachträglich vom Visa Waiver Program ausgeschlossen werden.
Dies betraf zum Beispiel im Februar 2002 Argentinien aufgrund seiner nationalen Wirtschaftskrise. Man befürchtete, dass die finanzielle Destabilisierung ein Sicherheitsrisiko für die USA mit sich führen könnte. Auch Uruguay wurde 2003 vom VWP ausgeschlossen.
Jedoch können Ausschlüsse temporärer Natur sein. Somit besteht bei beiden Nationen eine gute Chance, dass diese in der Zukunft wieder für die visumfreie Reise zugelassen werden.
Katar ist das jüngste Mitglied im Visa Waiver Program und wurde im Jahr 2023 offiziell aufgenommen. Derzeit wird darüber spekuliert, auch die folgenden Länder in das Programm für die visumfreie Einreise in die USA neu beziehungsweise wieder aufzunehmen:
Seit den Terrorangriffen vom 11. September 2001 ist das Visa Waiver Program wiederholt in die Kritik geraten. Die Effektivität sowie der Schutz der nationalen Sicherheit wurde nicht nur vom US-Kongress, sondern auch von der Administration und der Öffentlichkeit infrage gestellt. Man befürchtete, dass Terroristen und andere potenzielle Gefahrenträger das visumfreie Reisen für ihre Zwecke missbrauchen könnten.
Als Reaktion wurde 2015 der Visa Waiver Program Improvement and Terrorist Travel Prevention Act verabschiedet, um besser auf neue Risikoherde reagieren zu können. Das Gesetz schließt bestimmte Personengruppen von der visumfreien Einreise aus, obwohl diese Staatsbürger eines teilnehmenden Landes sind.
Die folgenden Betroffenen dürfen derzeit nicht mit ESTA reisen müssen für die Einreise in die USA zwangsläufig ein Visum beantragen:
Ausgenommen sind wenige Aufenthalte diplomatischer, journalistischer und militärischer Natur.